Erste Architektur FilmTage Zürich im legendären Stüssihof

Quelle: movies.ch

 

Die Architektin Ágota Komlósi und der Musiker Péter Polányi haben gemeinsam mit ATP architekten ingenieure die Ersten Architektur FilmTage Zürich ins Leben gerufen. Den Besuchern wurde ein neues cineastisches Abenteuer versprochen, das Architekten, Kreative sowie Freunde guter Architektur fesseln soll. Konnte das Versprechen eingelöst werden?

Grosser Ansturm

Eines war ziemlich schnell klar: Das Interesse an den Architektur FilmTagen Zürich war gross. Innert kürzester Zeit hatten sich 1’200 Personen für den Event auf Facebook interessiert. Der kurzfristige Ticket-Kauf stellte sich als entsprechend schwierig heraus. Die (wenigen) Plätze in den beiden Kinosälen vom Stüssihof im Niederdorf wurden wie warme Brötchen verkauft. Nun gut, der Ansturm musste ja nichts heissen. Kurz vor der Adventszeit, wenn es kalt wird, möchten viele halt einfach Filme schauen.

Francis Keré und Auguste Perret

Dass es am Wochenende vom 17. bis 19. November kalt und grau war, hat sicher auch in meinem Fall für einen Besuch gesprochen. Ausserdem war ich einfach neugierig…und wollte die Erstausgabe nicht verpassen. Vor allem nicht, da diese im Stüssihof stattfand. Wegen meiner feministischen Ader freut es mich natürlich ganz besonders, wenn in einem ehemaligen Pornokino ein Film namens “Arab Women in Architecture” läuft. Den Film konnte ich zwar leider nicht sehen. Dafür verschlug es mich in die Vorstellungen über den Architekten Francis Keré, über ein Wohngebäude in Paris von Auguste Perret und über die Architektenfamilie Böhm. Die Filme haben mir noch einmal mehr vor Augen geführt, wie vielseitig Architektur ist: Bauwerke stehen stets in einer komplexen Beziehung mit der Kunst, mit der Geschichte, mit technischen Innovationen, soziologischen sowie philosophischen Fragen und noch vielem mehr. Die Ästhetik unserer Umgebung und wie sie auf uns wirkt habe ich über lange Zeit unterschätzt.

Krönender Abschluss

Dank des vielseitigen Programms (20 Filme wurden gezeigt) konnten die Architektur FilmTage dieser Komplexität Rechnung tragen. Die Filme waren sehr zugänglich, und es hatte für jeden und jede etwas dabei. Vorausgesetzt, man interessiert sich zumindest ein bisschen für Architektur oder für die damit verbundenen Lebensbereiche wie Soziologie. Meine kuriousity wurde jedenfalls bedient und nach jedem Film mit einem Cüpli in Edis Weinstube belohnt.

 

 

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